... jedem seine Lieblingsdiagnose

Fünfzig Jahre Ultraschalluntersuchung

Im Jahr 1958 präsentierten der britische Arzt Ian Donald erste Bilder Ungeborener aus dem Mutterleib, die mit Ultraschall aufgenommen wurden. Das war der Anfang der vorgeburtlichen Diagnostik, die mehr als nur das Abhorchen der Herztöne erlaubte.

Seit dem sind gerade mal 50 Jahre vergangen. Seit dieser Zeit hat sich auf dem Gebiet der Pränataluntersuchungen viel getan. Viele der Missbildungen sind mit den bildgebenden Verfahren bereits vor der Geburt diagnostizierbar. Vielfach bereits im sehr frühen Stadium der Schwangerschaft. Dazu kommen moderne Verfahren der biochemische Fruchtwasser-Untersuchungen, mit denen sich genetische Mutationen aufspüren lassen.

Komisch, aber die Ultraschalluntersuchung hat das Problembewusstsein für Missbildungen gestärkt – zum Beispiel für offenen Rücken, der infolge des Folsäuremangels entsteht. Durch die bildliche Erfahrung des ungeborenen Kindes werden die künftigen Eltern zu »echten« Eltern, die sich bereits vor der Geburt für das Wohl ihres Kindes verantwortlich fühlen. Dies führte in den folgenden Jahren zu einer so guten Folsäureprophylaxe, sodass diese Art der Missbildung in den westlichen Ländern fast verschwunden ist.

Lediglich die Panik vor radioaktiv verstrahltem Gemüse hat in Zeiten des Tschernobyl- Unfalls die Schwangeren dazu veranlasst auf frisches Gemüse zu verzichten – mit fatalen Folgen. Denn die Angst vor Radioaktivität hat zu steil ansteigenden Fallzahlen der Schädigungen geführt, die aufgrund des Folsäuremangels auftreten – wie Gaumenspalte und offener Rücken. Denn Frisches Blattgemüse ist einer der wichtigsten Lieferanten für Folsäure. Dumm gelaufen – zumindest für den, der der Antiatom-Propaganda Glauben schenkte.

Veröffentlicht am 11.10.2011
Schlagworte: frau kinder risiko

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