... jedem seine Lieblingsdiagnose

Importierte Masern

Masern sind in der Welt nicht vollständig ausgerottet. Die Impfraten sind vielerorts so niedrig, dass die Viren sehr schnell zu Epidemien führen können. Vor allem Afrika und Teile Asiens sind davon betroffen.

Auch in Krisengebieten, wo Bürgerkriege und Revolutionen den Alltag prägen und Menschen lieber aufeinander eindreschen anstatt sich um die eigenen Kinder zu kümmern, kommt Impfung zu kurz. Menschen, die aus solchen Gebieten nach Europa kommen, bringen oft unerwünschte blinde Passagiere mit: Viren und Bakterien.

Masernimpfung in Deutschland

In Deutschland liegt die Impfrate für die erste Masern-Impfung bei 95%. Aber erst die zweite Impfung garantiert eine 99%-ige Immunität. Und hier happert es. Die zweite Impfung bekommen in Deutschland gerade mal 77% aller Kinder. Dies kann sich bereits im nächsten Urlaub rächen.

Beispiel USA

Besonders augenfälliges Beispiel liefern hier die USA. Diese waren bis 2002 praktisch frei von Masern – durch die hohe Impfrate. Seit 2002 steigen die Fälle von Masern. Einmal durch die Reisen der Amerikaner selbst – und noch viel mehr durch Zuwanderung von Ausländern. Mittlerweile werden in den Vereinigten Staaten mehr als 200 Masernfälle pro Jahr registriert. Zwar ist die Zahl sehr klein im Vergleich zu den Fällen, die USA hatte, bevor die Impfung überhaupt eingeführt wurde, wo jährlich 400 Tausend Masern-Erkrankungen bei Epidemien »normal« waren. Dennoch kann sich durch Kontakt mit Fremden und einer niedrigen Impfrate aus paar Fällen eine Epidemie entwickeln, die das gewohnte Leben gründlich auf den Kopf stellen kann.

Die Welt, in der wir Leben ist kein Ergebnis irgendwelcher glücklichen Umstände oder des Glücks oder göttlichen Zutuns. Wir leben jetzt in einer risikoarmen Zeit, weil unsere Eltern – überhaupt unsere Vorfahren – viel Arbeit und Mühe dafür aufgewendet haben, dass unsere Welt so aussieht wie sie aussieht. Wer behauptet, dass das Glück dafür verantwortlich ist, dass wir in einer recht reichen und sicheren Welt leben, der verhöhnt seine Eltern.

Veröffentlicht am 10.11.2011
Schlagworte: reisen hygiene immunsystem

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